Erfolge im KLIB Reallabor – ein erster Zwischenstand

Welche Erfolge hat das Reallabor bisher gebracht? Diese Schlüsselfrage bewegt uns immer wieder. Und auch viele Haushalte, die mitmachen, dürften auf eine Antwort sehr gespannt sein. Im KLIB-Newsletter werden wir in der nächsten Zeit in loser Folge immer wieder Ergebnisse vorstellen.

Hier berichten wir nun über die ersten Ergebnisse der Auswertung des 1. Halbjahrs 2018. Ausgewertet wurden in dieser ersten Runde ausschließlich die Daten einer Teilgruppe aller Haushalte, nämlich derjenigen, die das Tracking im ersten Halbjahr ohne eine einzige Woche der Unterbrechung absolviert haben.

Gesamtentwicklung

Die Auswertung in Abbildung 1 zeigt, wieviel Prozent der Haushalte aus der betrachteten Gruppe über alle Sektoren hinweg Emissionsreduktionen (grüne Färbung) oder Anstiege (rote Färbung) erreicht haben. Zu sehen sind zwar auch leichte (orange) und deutliche (rot) Anstiege, aber es ist erkennbar, dass die leichten (hellgrün) und starken (dunkelgrün) Emissionsreduktionen überwiegen. Das ist zunächst einmal ein sehr erfreuliches Signal für unser Berliner Reallabor!

Die Ergebnisse sind umso positiver zu bewerten, als die KLIB-Haushalte im Durchschnitt schon in 2017 deutlich besser waren als der deutsche Durchschnitt. Trotzdem wurden noch diese Reduktionen geschafft – toll!

Erkennbar ist in Abbildung 1 weiterhin, dass sich bei etwa einem Drittel (31%) der betrachteten Haushalte im Durchschnitt nicht so viel getan hat – weder in die positive noch in die negative Richtung (graue Färbung). Das kann dann natürlich ganz anders aussehen, wenn man einen einzelnen Haushalt oder einen einzelnen Sektor betrachtet.

Sektor Ernährung

Wir wollen an dieser Stelle einen ersten Blick in den Sektor Ernährung werfen. Abbildung 2 zeigt die im ersten Halbjahr (Januar bis August) erreichte Emissionsentwicklung der betrachteten Haushalte im Bereich Ernährung.

Aus vielen Studien ist bekannt, dass der Bereich “Ernährung” eine besonders “harte Nuss” ist, wenn es um spürbare Verhltensänderungen geht. Um hier besser zu erkennen, was im Reallabor passiert ist, wurden die Schwellwerte daher auf 5%-Intervalle gelegt.

Auffallend ist als Erstes, dass es in einzelnen Sektoren deutlich anders aussehen kann als im Durchschnitt. Wir sehen auch hier wieder das positive Ergebnis, dass bei nur sehr wenigen Haushalten eine – aus klimapolitischer Sicht – Verschlechterung der Ernährungsgewohnheiten eintrat (leicht = orange: 3%), starke Verschlechterungen (rot) treten sogar nur bei 1% der Haushalte auf. Hingegen gab es bei Vielen (31%) leichte (hellgrün) oder sogar sehr starke (dunkelgrün: 18%) Verbesserungen.

Insgesamt zeigen die ersten Auswertungen tolle Erfolge im Handlungsfeld Ernährung und im gesamten Reallabor! Das KLIB-Team sagt ein großes „Danke“ an die beteiligten Haushalte (!!!) und verspricht für die Zukunft weitere spannende Ergebnisse aus der “Statistik-Küche”!

Wiebke Lass, Lutz Meyer-Ohlendorf

 

 

 

 

 

2 Antworten
  1. ChristophK
    ChristophK says:

    Wissenschaftliche Ziele
    Beim Ziel des Projektes stolpere ich immer wieder über dessen Formulierung auf der Titelseite: „100 neugierige und engagierte Berliner Haushalte versuchen, innerhalb eines Jahres ihren persönlichen CO2-Fussabdruck um 40% zu reduzieren“). Die gesellschaftlich relevantere Frage wäre meiner Meinung nach: Ob und wie schafft man es, eine Emission zu erreichen (bzw zu unterschreiten), die 40 % des Durchschnitts-Fußabdruckes (11 t CO2 pro Person) entspricht. Das zu unterbieten, schaffen nach aktueller Prognose immerhin 30 Haushalte (siehe Ballongröße), und DAS ist beeindruckend.

  2. ChristophK
    ChristophK says:

    Teil 2: Ich möchte anregen, dass man den Bezug zur Durchschnittsemission bei den jeweiligen Detailauswertungen und Diagrammen zumindest erkennen kann oder in einem zweiten Diagramm zusätzlich darstellt. Am besten in Absolutzahlen (in Tonnen) und nicht in Prozenten. Ich denke, dass das die Relevanz der Ergerbnisse noch deutlicher macht. Denn es sollte doch darum gehen, herauszufinden, welche Wege für die vielen Haushalte erfolgreich sein können, die die (noch) einen hohen CO2-Fußabdruck haben.

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