Alles nur Schall und Rauch? KliB Diskussion zur Klimapolitik

Auf der KlIB-Auftaktveranstaltung haben rund 20 Personen die Gelegenheit wahrgenommen, mit den beiden Moderatoren Fritz Reusswig (PIK) und Matthias Krümmel (BUND) über klimapolitische Fragen zu diskutieren. Nach einer Vorstellungsrunde und der Frage nach der Motivation bei der KliB-Teilnahme ging es vor allem um die Ebenen der Bundespolitik und die des Landes Berlin. Drei Highlights der Diskussion sind für die weitere Arbeit von KliB besonders erwähnenswert:

  1. Relevanz der deutschen Klimapolitik. Deutschland wird seine Klimaziele für 2020 voraussichtlich nicht erreichen – so stand es zum Jahreswechsel in der Presse, und wir haben die Relevanz dieser Nachricht für die teilnehmenden Haushalte kurz diskutiert. Es zeigte sich, dass einige der Anwesenden das kritisch bis sehr kritisch bewerteten, aber niemand sah darin einen Grund, das Reallabor zu verlassen oder im eigenen Ambitionsniveau nachzulassen. Einzelne meinten sogar, dass dieser Tatbestand die eigenen Klimaschutz- Anstrengungen sogar noch zusätzlich motivieren würde. Wir werden diesen Punkt in unserer Begleitforschung aufgreifen.
  2. Greenwashing und Crowding-Out Hypothese. In diesem Zusammenhang kam eine interessante Diskussion auf: Kann es nicht sein, dass die Politik ein Projekt wie KliB als Feigenblatt benutzt, wir also zu einer Art deutschem “Greenwashing” beitragen? In Zusammenhang damit kann die in der sozialwissenschaftlichen Klimaforschung kürzlich aufgestellte Crowding-Out Hypothese erwähnt werden, derzufolge erfolgreiche persönliche Klimaschutzbemühungen bei den Beteiligten die Forderung nach ambitionierter staatlicher Klimapolitik abschwächen oder verdrängen würde – frei nach dem Motto: „Warum soll der Staat noch handeln, wenn die Bürger*innen es schon tun?“ Die geplante sozialwissenschaftliche Begleitforschung des PIK wird sich auch dieser Fragestellung widmen!
  3. Berlin calling. Es zeigte sich, dass einige der Anwesenden zwar schon längere Zeit in Berlin leben, teilweise sogar mit Umwelt- und Klimafragen beruflich zu tun haben, sich aber über die spezifisch Berliner klimapolitische Situation schlecht informiert fühlen – vielleicht auch bisher dem nicht allzu viel Zeit gewidmet haben. KliB wird das aufgreifen und im Rahmen seiner Bezüge zum BEK etwa hier Gelegenheiten schaffen, sich zu informieren und zu diskutieren.

Insgesamt hatten die Moderatoren des Workshops den Eindruck, dass es ein großes Interesse gerade auch an der politischen Einordnung dessen gibt, was man da in KliB tut, und dass es richtig war, neben der Rolle des/der Konsument*in auch auf die des/der Bürger*in zu setzen.

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