Trauriger Rekord: 2017 zweitheißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Weltweit gesehen, war das vergangene Jahr 2017 das zweitheißeste Jahr seit dem Beginn der diesbezüglichen Wetteraufzeichnungen. Dies gab die NOAA (die Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA, engl.: National Oceanic and Atmospheric Administration) gemeinsam mit der NASA (Nationale Aeronautik- und Raumfahrt-Behörde der USA, engl.: National Aeronautics and Space Administration) in einer Pressemitteilung am letzten Freitag bekannt.
Abbildung 1: Trend der Erderwärmung auch 2017 ungebrochen. Diese Karte des NASA Goddard Institute for Space Studies verdeutlicht die durchschnittliche globale Temperatur der Erde von 2013 bis 2017 im Vergleich zu einem Referenzzeitraum (Durchschnitt der Jahre 1951 bis 1980). Gelb, Orange und Rot sind jene Regionen eingefärbt, die gegenwärtig wärmer sind als dieselben Regionen im Referenzzeitraum. Quelle: NASA’s Scientific Visualization Studio 2018.
Die langfristige Entwicklung ist in einem Kurzfilm von NOAA/NASA zu sehen.
Der Trend der langfristigen Erderwärmung hält also – so zeigt diese Analyse – auch 2017 an. Besonders besorgniserregend ist zudem der Umstand, dass 17 der 18 wärmsten Jahre überhaupt in der jüngsten Vergangenheit (seit 2001) aufgetreten sind. Dabei gilt 2016 immernoch als das weltweit durchschnittlich wärmste Jahr seit 1880, nun gefolgt von 2017 auf Platz 2 (das Jahr 2015 wurde damit auf Platz 3 verwiesen).
Mit Blick auf Deutschland war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD 2018) das Jahr 2017 mit einer Mitteltemperatur von 9,6 °C ebenfalls wieder ein sehr warmes Jahr und belegte gemeinsam mit den Jahren 2002 und 2011 die Plätze 6 bis 8: „Damit finden sich zehn der fünfzehn wärmsten Jahre Deutschlands im 21. Jahrhundert, eine Jahresmitteltemperatur von 9,6 °C oder wärmer gab es in Deutschland vor 1994 noch nie.“ In eine ähnliche klimatologische Richtung weist das zunehmende Auftreten „Heißer Tage“ in Deutschland in den letzten Jahrzehnten (Abbildung 2).
Abbildung 2: Die Anzahl „Heißer Tage“ nimmt auch 2017 in Deutschland weiter zu. Die Abbildung zeigt die mittlere Anzahl „Heißer Tage“ (definiert als Tag mit einem Temperatur-Tagesmaximum größer oder gleich 30°C) in Deutschland für den Vergleichszeitraum 1961-1990 (links) und für das Jahr 2017 (rechts). Quelle: DWD 2018: 3.
Auch die Hauptstadt Berlin und ihr Umland waren in diesem Sommer von starken Unwettern und Überschwemmungen betroffen. Die Starkniederschläge und Überschwemmungen vom 29.6 und vom 22.7. zählen laut DWD (2018) zu den deutschlandweit herausragenden Extremereignissen des Jahres 2017.
Angesichts verschiedener, klimarelevanter Naturkatastrophen bilanzierte bereits Anfang Januar 2018 die Münchner Rückversicherung das Jahr 2017 als das Jahr mit den bisher höchsten versicherten Schäden durch Naturkatastrophen (Münchener Rückversicherung 2018).
Autorin: Wiebke Lass
Quellen
- DWD (2018): Klimatologischer Rückblick 2017. 2017 bisher wärmstes Jahr ohne El-Niño-Ereignis. Pressemitteilung vom 19.1.2018. (Online abrufbar unter: https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/temperatur/20180119_klimar%C3%BCckblick-2017_welt.pdf?__blob=publicationFile&v=4, Zugriff: 22.01.2018 ).
- NASA/NOAA (2018): Long-Term Warming Trend Continued in 2017, Pressemitteilung vom 18.1.2018, RELEASE no. 18-003 (online: https://www.nasa.gov/press-release/long-term-warming-trend-continued-in-2017-nasa-noaa, Zugriff: 23.01.2018 ).
- Münchener Rückversicherung (2018): Naturkatastrophen-Jahresbilanz: Hurrikan-Serie machte 2017 zu Jahr mit höchsten versicherten Schäden, Pressemitteilung vom 4. Januar 2018 (online: https://www.munichre.com/de/media-relations/publications/press-releases/2018/2018-01-04-press-release/index.html, Zugriff: 24.01.2018).
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