KliB-Workshop 2: Individuelle CO₂-Emissionen nachverfolgen – Perspektiven des CO₂-Trackings. Erfahrungen aus dem laufenden Reallabor „Klimaneutral Leben“ (KLIB) mit 100 Berliner Haushalten

Zeit: Dienstag, 13.11.18 von 19.00 bis 20.30 Uhr

Ort: Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität, Fasanenstraße 87 a, 10623 Berlin

Anmeldung: Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Dazu bitte Email mit Betreff „Workshop 2: Tracking“ an kkaiser@pik-potsdam.de. Die Bestätigung erfolgt Anfang November. Teilnahmezahl ist begrenzt. Getränke werden gereicht.

Inhalt: In dem vom Bundesumweltministerium geförderten und vom PIK wissenschaftlich begleiteten Projekt „Klimaneutral leben in Berlin“ (KliB) haben es 100 Berliner Haushalte bislang sehr erfolgreich geschafft, ihren persönlichen CO2-Fußabdruck um über 20% zu reduzieren (sogar um mehr als 30% im Vergleich zum deutschen Durchschnitt).

Aber was bringt das eigene Engagement wirklich für den Klimaschutz?

Um das zu kontrollieren, nutzen die KLIB-Haushalte dazu wöchentlich einen eigens entwickelten CO2-Tracker, der Verbräuche von Produkten und Verhaltensweisen in CO2eq umrechnet.

In der Veranstaltung wollen wir mit den Haushalten und der interessierten Öffentlichkeit genau darüber diskutieren, wie man sein eigenes Engagement messen kann. Welche Erfahrungen haben die Menschen im Reallabor mit dem KliB-Tracker gemacht? Wo kann ein solches System helfen, das eigene Leben klimafreundlicher zu machen, wo braucht es Alternativen? Wie müsste der Tracker weiterentwickelt werden, wenn KliB von 100 Haushalten in Berlin auf 40 Millionen Haushalte in ganz Deutschland ausgeweitet würde?

Mehr Informationen: Der Workshop findet statt im Rahmen der Aktionswoche „Berlin spart Energie“ 2018 der Berliner Senatsverwaltung. Mehr Infos zum KLIB-Workshop und den weiteren Veranstaltungen unter: https://www.berlin-spart-energie.de/detail/veranstaltung/individuelle-co2-emissionen-nachverfolgen-perspektiven-des-co2-trackings-35.html

KliB-Workshop 1: Klimaschutz durch private Haushalte – Was können Einzelne tun? Erfahrungen aus dem laufenden Reallabor „Klimaneutral Leben“ (KLIB) mit 100 Berliner Haushalten

Zeit: Montag, 12.11.18 von 19.00 bis 20.30 Uhr

Ort: Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität, Fasanenstraße 87 a, 10623 Berlin

Anmeldung: Eine Anmeldung ist erforderlich. Dazu bitte Email mit Betreff „Workshop 1: Klimaschutz durch private Haushalte“ an wiebke.lass@pik-potsdam.de . Die Bestätigung erfolgt Anfang November. Teilnahmezahl ist begrenzt.

Sonstiges: Die Veranstaltung ist kostenlos. Getränke werden gereicht.

Inhalt: In dem vom Bundesumweltministerium geförderten und vom PIK wissenschaftlich begleiteten Projekt „Klimaneutral leben in Berlin“ (KliB) haben es 100 Berliner Haushalte bislang sehr erfolgreich geschafft, ihren persönlichen CO2-Fußabdruck um über 20% zu reduzieren (sogar um mehr als 30% im Vergleich zum deutschen Durchschnitt).

Aber welche Geschichten stehen eigentlich hinter diesen tollen Zahlen? Was motiviert Menschen dazu, hier und heute mit dem Klimaschutz bei sich zu Hause anzufangen — und ein Jahr lang durchzuhalten? Welche positiven oder negativen Erfahrungen haben sie gemacht, was hat sie überrascht? Und last but not least: Welche Wünsche oder Forderungen an die Berliner und deutsche Klimapolitik hat man, wenn man selbst versucht, klimafreundlich zu leben? Die Veranstaltung will Ergebnisse des KliB-Reallabors zeigen und die Menschen zu Wort kommen lassen, die daran beteiligt sind. Und sie will in die Diskussion mit denen einsteigen, die sich in unserer Stadt ebenfalls für Klimaschutz engagieren bzw. engagieren wollen.

Mehr Informationen: Der Workshop findet statt im Rahmen der Aktionswoche „Berlin spart Energie“ 2018 der Berliner Senatsverwaltung. Mehr Infos zum KLIB-Workshop und den weiteren Veranstaltungen unter: https://www.berlin-spart-energie.de/detail/veranstaltung/klimaschutz-durch-private-haushalte-was-koennen-einzelne-tun-36.html

Schlüsselsektor „Verkehr“: Auf dem Weg zur fossilfreien Mobilität

Benzin- und dieselbetriebene Autos fallen fast immer durch, wenn es um eine klimapolitische Bewertung geht! Nur wenige schaffen es – so wie dieses Beispiel – einen positiven Beitrag zur Luftqualität zu leisten.

Das Thema „Auto“ ist in den letzten Tagen wieder in aller Munde. Die EU berät über neue Grenzwerte für den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr und in Berlin wurden erstmals Diesel-Fahrverbote wegen zu hohem Stickstoffdioxid Ausstoß angeordnet. Klar ist: Um die Umwelt zu schützen, müssen in diesem Sektor schnellere und mutigere Schritte erfolgen!

Am 3.10. haben die Umweltminister*innen der EU eine Senkung der Grenzwerte für den CO2 Ausstoß von Automobilen beschlossen. Um 35 % soll der durchschnittliche CO2 Wert je gefahrenem Kilometer gesenkt werden, von 95 g/km auf ca. 62 g/km [1]. Doch kaum beschlossen werden die neuen Grenzwerte schon wieder diskutiert. Das EU-Parlament fordert strengere Vorschriften, während einige Regierungen schon die 35 %-Einsparung zu hoch finden.

So auch Deutschland[2]. Aus Angst der Automobilindustrie zu sehr zu schaden setzten sich die Vertreter in Brüssel für weniger strenge Richtwerte ein. Bis ein Kompromiss gefunden ist, können noch Wochen vergehen. Doch das Problem der klimaschädlichen Autos wird nicht nur auf Europa-Ebene diskutiert.

Auch in Berlin ist die Aufregung um den Straßenverkehr gerade groß. Hier geht es um den überschrittenen Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft. Hauptverursacher dieses gesundheitsschädigenden Gases sind Diesel-Fahrzeuge. Das Land Berlin wurde nun durch das Berliner Verwaltungsgericht verpflichtet, lokale Fahrverbote für Dieselfahrzeuge der Euro Abgasnorm 1-5 einzurichten. Insgesamt 11 Straßenabschnitte in der Innenstadt dürfen laut Beschluss vom 9.10.18 ab Juni 2019 durch diese Autos nichtmehr genutzt werden. Für 117 andere Straßenabschnitte in Berlin, die eine Gesamtlänge von 15 km haben, könnte das Verbot auch zutreffen. Laut Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)[3] waren in Berlin Anfang 2018 über 200.000 Diesel-Pkw zugelassen, die von der neuen Regelung betroffen sein werden, etwa jedes sechste Auto also[4].

Die Bundesregierung versucht das Problem der umweltbelastenden Pkw durch Hardware-Nachrüstungen und Kaufanreize für neuere, etwas sauberere Diesel zu lösen. Doch weder wollen die Automobilhersteller die Kosten übernehmen, noch ist der Ansatz besonders zukunftsweisend, da er allenfalls eine graduelle Verbesserung bringt. Es scheint, als können die Deutschen nicht ertragen, dass sich die Zeit des klimaschädlichen Verbrennungsmotors dem Ende neigt.

Während im deutschen Bundestag noch über lokale Diesel-Fahrverbote und Höchstgrenzen des CO2 Ausstoßes gestritten wird, haben andere Staaten schon eine Strategie zum komplett fossil freien Verkehr entwickelt: Autos mit Verbrennungsmotoren sollen gänzlich durch emissionsfreie Varianten ersetzt werden.

So hat Dänemarks Premierminister Lars Rasmussen erst letzte Woche infolge einer Volksabstimmung angekündigt, dass bis 2030 der Verkauf von reinen Diesel und Benzin Neuwagen gestoppt werden soll. Ab 2035 dürfen dann nur noch Elektro Autos verkauft werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen von den rund 2 Millionen privaten Fahrzeugen in Dänemark bis zum Jahr 2030 die Hälfte aus Hybrid und Elektroautos bestehen[5].

Dieses Vorhaben ist zwar sehr ehrgeizig, doch bei Weitem nicht das Einzige seiner Art. Auch in Belgien und Schottland sollen ab 2030 nur noch Autos mit alternativem Antrieb verkauft werden. Frankreich und Großbritannien stecken sich dieses Ziel für 2040. Das es auch funktionieren kann, zeigt uns Norwegen: Ab 2025 sollen ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden. Lag der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen 2013 noch bei 5,5 %, so ist er bis 2017 auf 20,8 % gestiegen[6]. Heute ist schon jede zweite Neuzulassung ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, sodass die Norweger gegenwärtig vor allem ein Problem bei der Umstellung haben: die Lieferkapazität für elektrische Fahrzeuge.

Klara Kaiser

 

[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-grenzwerte-autos-105.html

[2] https://www.deutschlandfunk.de/co2-senkung-bei-neuwagen-kritik-an-eu-umweltministern-von.1939.de.html?drn:news_id=933816

[3] https://www.kba.de/DE/Home/home_node.html

[4] http://www.spiegel.de/auto/aktuell/diesel-fahrverbote-in-berlin-die-wichtigsten-fragen-und-antworten-a-1232400.html

[5] https://www.euractiv.com/section/electric-cars/news/denmark-to-ban-petrol-and-diesel-car-sales-by-2030/

[6] Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/vorreiter-aus-skandinavien-e-auto-boom-oslo-wir-haben-ein-problem/21150364.html

“Was kann ich noch tun?” – KLIB-Haushalte melden sich zu Wort

In diesem neuen Format wollen wir in den verbleibenden Monaten des Reallabors Haushalte mit ihren Erfahrungen, Anregungen etc. zu Wort kommen lassen.[1] Den Anfang macht Laura (Nickname im Projekt: Laburnam). Sie spricht eine Frage an, die uns gerade nach den Sommerferien  telefonisch oder per Email schon von mehreren anderen Haushalten gestellt wurde.

Was kann ich noch tun?

Verschrumpelte Radischen, Himmel-“fern”-gucken auf dem Tempelhofer Feld, kaltes klares Wasser… und dann? Nachdem ich seit Beginn der KliB-Studie wöchentliche Alltagsumstellungen ausprobiert, verworfen, angepasst und auch mal beibehalten habe, gehen mir nun langsam die Ideen für weitere Einsparungen aus.

Ich ernähre mich zu 90% von geretteten Lebensmitteln (womit auch gleich viel weniger Plastikmüll anfällt) und versuche mich in vaganer Ernährung (aktuell 20kg CO2/Woche, 1,15 t /Jahr). Ich fahre ausschließlich Fahrrad und lerne im Urlaub die überraschend schöne nähere Umgebung mit dem Zug oder Auto kennen (0-80kg CO2/Woche, 1,51 t /Jahr). Dabei lerne ich: Weniger Arbeit = mehr Zeit = weniger CO2 beim Unterwegssein. Kalt duschen und warme Pullover (und wahrscheinlich eine gute Durchblutung, hihi) führen bei mir zu 0,8kg CO2/Woche, 0,7 t /Jahr. Durch die Ernergieberatung des BUND kam es zu LED-Beleuchtung und Waschveränderung (0,4kg CO2/Woche, 0,02 t /Jahr). Und Sachen reparieren, finden, leihen und verschenken funktioniert (25kg CO2/Woche, 2,33 t /Jahr). Nur sehr wenige Dinge – Schminke, Klopapier und Shampoo – sind bisher noch unberührt…
Ich empfinde das meiste nicht als Verzicht, sondern in vielerlei Hinsicht als Bereicherung (Zeit, Erlebnisse, Sinneswahrnehmungserweiterung)! Ob ich diese Lebensweise nach diesem Jahr so beibehalte, weiß ich natürlich nicht. Aber sie gefällt mir sehr!

Abgesehen von den Möglichkeiten der Politik, wie z.B. Fahrverbote, CO2-Steuer oder Abbildung von Folgenkosten bei der Preigestaltung, stelle ich mir (und Euch) die Frage: Was kann ich als Privatperson noch konkret tun, um hier in unseren Gesellschaftsverhältnissen und der vorteilhaften Infrastruktur einer Großstadt meinen CO2-Verbrauch zu verringern???

Viele Grüße, Laura

 

[1] Hast Du/ Haben Sie ebenfalls ein Thema, das auch für andere Haushalte interessant ist? Und Du/ Sie möchten dazu gerne einen Newsletter-Beitrag verfassen? Dann würden wir uns über eine Nachricht an klib@pik-potsdam.de mit dem Stichwort “NL-Beitrag” freuen.

Gerichtsurteile zum Hambacher Forst – KliB spricht mit dem BUND

Auf Klagen des BUND hin sind zwei wichtige Gerichtsurteile ergangen: 1. Der vorläufige sofortige Rodungsstopp durch das Oberverwaltungsgericht Münster am 28.9.18; 2. Dasselbe Gericht hat wenige Tage später (am 9.10.18) verfügt, dass der BUND Berufung einlegen darf gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln aus November 2017; Schon damals hatte der BUND für eine Aufhebung des Tagebau-Rahmenbetriebsplans für die Jahre 2020 bis 2030 geklagt, aber verloren. KLIB sprach mit dem BUND, Berlin:

KLIB: Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch und ein großes Dankeschön im Namen des Klimaschutzes! Wie beurteilt der BUND selbst diese Erfolge?

BUND: Wir sind sehr froh, dass es zu diesen Urteilen gekommen ist. Das belohnt nicht nur unsere Arbeit als Umweltverband, es ist auch ein Erfolg für alle, die sich engagiert haben. Nicht zuletzt für die vielen Aktivist*innen vor Ort, die dort schon lange für den Erhalt gekämpft haben. Politisch ist wichtig, dass RWE nicht einfach Fakten schaffen kann, während wir in Berlin mit der Kohlekommission über den Fahrplan des Kohleausstiegs diskutieren.

KLIB: Trotz dieser juristischen Teilerfolge ging bei den Menschen das Engagement weiter: Statt der erwarteten 20.000 kamen am letzten Samstag sogar rd. 50.000 zur Demonstration in den Hambacher Forst – darunter viele aus Berlin.  War das zu erwarten? Was zeigt das?

BUND: Das war nicht unbedingt zu erwarten, die Leute hätten sich ja auch sagen können: ‘Naja, wenn es jetzt einen Rodungsstopp gibt, müssen wir ja nicht mehr unbedingt hinfahren’. – Genau das ist nicht passiert, weil die Menschen verstanden haben, dass das Urteil a) nur ein Teilerfolg ist und dass b) der gesellschaftliche Druck aufrechterhalten werden muss, um beim Kohleausstieg voranzukommen. Die große Teilnahme gerade auch aus Berlin hat uns sehr gefreut und zeigt, dass die Zivilgesellschaft sich sozusagen nachhaltig für den Kohleausstieg einsetzt. Und genau das braucht es auch bei diesem Thema.

Der Berliner Landesverband des BUND ist ein KLIB-Stakeholder der ersten Stunde. Ansprechpartner für KLIB: Matthias Krümmel, Fachreferent für Klimaschutzpolitik / Berliner Energiecheck. Wer sich engagieren möchte oder immernoch keinen Energiesparchek durchführen lassen hat, kann sich gerne in der Berliner BUND-Geschäftsstelle melden: Telefon: 78 79 00-0 oder per Email: kontakt@BUND-Berlin.de

KLIB: Seit Montag, den 8. Oktober, hat die Polizei das Waldstück komplett verlassen. RWE beabsichtigt nicht, das Gelände einzuzäunen. Es gibt Informationen, dass Aktivisten wieder beginnen, Baumhäuser zu errichten. Ist das ein richtiger Schritt?

BUND: Es ist auf jeden Fall richtig, weiter wachsam und engagiert zu sein. Wie oben schon gesagt: Die Urteile waren ein wichtiger Teilerfolg, aber der Wald ist noch nicht gerettet! Und bis zum endgültigen Kohleausstieg ist es auch noch ein gutes Stück Weg. Wir werden die Situation vor Ort genau beobachten und engagieren uns weiter.

KLIB: Das Gerichtsurteil ist ein Etappensieg, auch der BUND kann noch nicht vollständige Entwarnung geben. Was sind vor diesem Hintergrund wichtige Schritte für die Zukunft zur Rettung des Hambacher Forstes? Wie können Einzelne sich weiterhin für einen endgültigen Rodungsstopp engagieren?

BUND: Da eine Berufung gegen das 2017er Urteil des Verwaltungsgerichts Köln zugelassen wurde, kann und wird es nun einerseits juristisch weitergehen. Die klimapolitische Seite ist aber ebenso wichtig. Es besteht die Gefahr, dass die Kohlekommission aufgrund ihrer Zusammensetzung das Anliegen des Klimaschutzes nicht 100%ig einbringen wird. Das ist genau der Punkt, weshalb es heute mehr denn  je auf jeden Fall eine starke zivilgesellschaftliche Flankierung braucht. Der jüngste Bericht des IPCC zum 1,5-Grad-Ziel zeigt: Wir haben vielleicht noch rund zehn Jahre Zeit, um eine nachhaltige Dekarbonisierung unserer Wirtschaft einzuleiten, von daher werden wir den Druck durch alle möglichen Kanäle aufrechterhalten, vielleicht noch steigern. Und zu dieser Dekarbonisierung können und müssen alle beitragen, sowohl durch ihr Konsum- als auch durch ihr politisches Verhalten. Darum freuen wir uns im Übrigen auch über Projekte wie KliB, die beides zusammenbringen!

Neuer IPCC-Sonderbericht verschärft globale klimapolitische Zielsetzung des Paris Abkommens

Viele gravierende Klimafolgen für Mensch und Natur – wie z.B. die existenzielle Bedrohung von Korallenriffen – ließen sich abmilden, wenn es gelänge, die durchschnittliche Erderwärmung bei 1,5° C zu stabilisieren.

Am 8. Oktober 2018 hat der Weltklimarat IPCC einen Sonderbericht über eine globale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius vorgelegt[1]. Die Aufgabe war, auf der Basis der Auswertung des weltweiten Forschungsstands mehr Klarheit und Sicherheit hinsichtlich der im Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 beschlossenen Ziele geschaffen werden: Dort wird ja bekanntlich eine Begrenzung der Erderwärmung auf einen Anstieg von maximal 2, besser 1,5 Grad Celsius.

Der IPCC-Sonderbericht “Global Warming of 1,5°C” ist auch eine große Herausforderung für die deutsche Klimapolitik. Siehe weitere Informationen sowie die englischsprachige Originalfassung unter http://www.ipcc.ch/report/sr15/

Der neue IPCC-Sonderbericht macht deutlich, dass zwischen diesen beiden Zielmarken durchaus bedeutsame Unterschiede bestehen. Die negativen Folgen einer Erderwärmung um 2 Grad (verglichen mit 1,5) sind signifikanter, als bisher gedacht. Das heißt, es käme weltweit noch häufiger zu Hitzewellen, zu Starkregen und zu extremen Dürren. Weltweit relevante Ökosysteme wie die Korallenriffe oder die Polregionen wären existenziell bedroht, der Schwund dieser Gebiete hat bereits begonnen.

Umgekehrt heißt das, dass durch eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 statt auf 2 Grad viele Schäden und auch menschliches Leid vermeiden würde. 50 Prozent weniger Menschen wären in diesem Fall etwa von Wassermangel betroffen, das Armutsrisiko sinkt deutlich, es gäbe weniger Umweltflüchtlinge. Die Kernbotschaft des IPCC-Sonderbericht lautet daher: Klimapolitische Ziele sind nicht aufzuweichen, sondern müssen im Gegenteil enger gefasst werden als noch im Pariser Abkommen gedacht: 1,5° muss die Richtmarke sein.

Was bedeutet das für die deutsche Umwelt- und Klimapolitik? Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat diese Botschaft vor dem Bundestag angenommen und betont, dass sie den Klimaschutz (z.B. im Rahmen eines neu auf den Weg zu bringenden Klimaschutzgesetzes) jetzt umfassender und verbindlicher gestalten möchte[2]  Bislang konnte man von bundespolitischer Seite eher Tendenzen zur Aufweichung von Klimazielen wahrnehmen – wir dürfen also gespannt sein, was aus der Ankündigung der Ministerin jetzt folgt.

Auf alle Fälle gilt: Die Bemühungen der KliB-Haushalte in unserem Realexperiment sind genau das, was es auf Seiten der Bürger*innen braucht, um diese anspruchsvollen Ziele zu erreichen!

Klar ist natürlich: Selbst die besten der KliB-Haushalte liegen mit ihren Emissionen – hochgerechnet auf Deutschland – noch über sowohl dem 2 als auch dem 1,5 Grad-Ziel. Aber die KliB-Haushalte bewegen sich in die richtige Richtung – und nicht in die falsche. Und: die KliB-Haushalte wissen, dass sie die Politik auch in die Pflicht nehmen müssen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen noch klimafreundlicheren Lebensstil ermöglichen und nicht – wie leider jetzt noch allzu häufig – ihn erschweren!

 

[1] Die deutsche Zusammenfassung des IPCC-Sonderberichts findet sich online unter https://www.bmu.de/pressemitteilung/wissenschaft-sieht-schon-bei-15-grad-erwaermung-weltweite-risiken-fuer-mensch-und-natur/

[2]. Online nachzulesen unter: https://www.bmu.de/rede/rede-von-svenja-schulze-zur-aktuellen-stunde-im-bundestag/

Maßlos! – Klimapolitischer Kommentar II zur geplanten Rodung des Hambacher Forstes

Maßlosigkeit anstelle von Klugheit scheint die Geschehnisse am Hambacher Forst immer mehr zu kennzeichen

 

von Wiebke Lass

Nach einem zeitweiligen Stopp der Räumung wegen des Todes eines Journalisten, geht die Räumung des letzten Baumhaus-Dorfes seit letztem Mittwoch wieder weiter. Verschiedene Aspekte lassen diese Aktion aus meiner Sicht immer absurder erscheinen. Selbst wenn man die proklamierten Ziele der NRW-Landesregierung oder der RWE AG einmal zugrunde legt, stellt sich die Frage: Wieviel Aufwand betreiben Politik und Polizei um welches Ziel zu erreichen?

Dass der Aufwand immens ist, ist wohl unbestritten: Allein rund 1.000 Beamte pro Tag im 12-Stunden-Schichtwechsel sind mit der Räumung beschäftigt; hinzu kommt eine enorme technische Ausstattung von schweren Räumfahrzeugen bis hin zu Pfefferspray. Ich frage mich: Wie teuer ist so etwas eigentlich pro Tag? Ist allein aus finanzieller Sicht die Zweck-Mittel-Rationalität noch gewahrt? – Aber es gibt auch „Kosten“ des Einsatzes, die sich nicht in Geld aufwiegen lassen: Ein 27jähriger Mann hat mit dem Leben bezahlt, eine weitere junge Frau wurde am Mittwoch beim Sturz von einer Leiter schwer verletzt. Einige Bäume des ökologisch wertvollen Altwaldes wurden bereits gefällt. Hinzugerechnet werden muss meines Erachtens auch der gesellschaftliche Schaden, den diese Aktion verursacht hat: Polizeigewalt und Konfrontation spalten die Gesellschaft, anstatt sie zusammen zu führen. Sie sind eines Landes unwürdig, dass sich gerne als hoch entwickelt und kultiviert begreift. Damit werden Werte wie gesellschaftliches Vertrauen und Zusammenhalt ein Stück weit zerstört; Werte, die doch in vielen wichtigen Auseinandersetzungen so dringend gebraucht werden.

Welche Ziele schließlich motivieren diesen Riesenaufwand? Einfach gefragt: Warum das Ganze? – Ist doch klar, denken Sie nun, es geht um Kohleförderung. Um unsere Energieversorgung. – Falsch gedacht! Tatsächlich gibt es bei der Begründung des Einsatzes eine Konfusität, die, mit Verlaub, nur noch vom Kasperle-Theater übertroffen wird.

So wirkte die offizielle Begründung der Landesregierung für den Start der Räumung schon ziemlich absurd. Um Lebensgefahr aufgrund eines nicht ausreichenden Brandschutzes von den Bewohner*Innen abzuwenden, sei die sofortige Räumung notwendig, hieß es vom CDU-geführten Innenministerium NRWs. So absurd diese Begründung auch klingen mag (sechs Jahre war dies kein Problem und die heißen Sommermonate mit hoher Waldbrandgefahr liegen gerade hinter uns), Versuche, eine Einstweilige Verfügung zu erwirken, blieben erfolglos. – Selbst wenn diese Begründung offensichtlich für die rechtliche Legitimierung des Räumungsbeginns ausreichte, frage ich mich, ob angesichts der hohen (materiellen und immateriellen) Kosten des Einsatzes auch heute noch von Verhältnismäßigkeit gesprochen werden kann. Mit jedem Tag stellt sich diese Frage lauter: Das alles aus Gründen des Brandschutzes?

Das wahre Ziel ist der Kohleabbau, das weiß doch jeder, werden Sie jetzt denken. Wieder falsch! – In Wirklichkeit hat die geplante Rodung nichts mit dem Energieträger Kohle zu tun! So zumindest die neuste Äußerung des RWE-Chefs Rolf Martin Schmitz im Handelsblatt vom 27.9.18 – und der muss es ja eigentlich wissen, oder? Der Hambacher Forst werde „zu Unrecht zum Symbol” im Streit um die Kohle gemacht, heißt es dort. Und ganz deutlich wird gesagt, dass selbst im Falle eines sofortigen Stopps des Tagebaus, der Wald trotzdem gerodet werden müsse, weil – bitte festhalten! – weil so Schmitz: „Wir brauchen diese Erdmassen, um die Böschungen dauerhaft zu stabilisieren”.

Welche Kasperle-Puppe wurde dann da plötzlich aus dem Ärmel gezaubert?, fragt man sich als verwunderte Außenstehende. Das ganze energiepolitische Kartenhaus bricht mit dieser Argumentation zusammen, es geht schlicht um Erde, um die Stabilisierung einer Böschung. – Ist das vielleicht die Kernbotschaft einer viele tausende Euro teuren, speziell entwickelten Kommunikationsstrategie, die verhindern soll, dass die RWE AG in diesem Konflikt mit Loser-Attributen wie „Bremser“, „Innovationsverweigerer“ oder Energiewende-Gegner“ belegt wird? Dass sich die Kohlekommission oder andere Akteure der Energiewende vielleicht schon bald auf die Seite des Walschutzes stellen werden, um noch vorhandene Mengen an Glaubwürdigkeit zu retten? – Bei mir persönlich trägt der Argumentationssalto des Herr Schmitz jedenfalls nicht zu einer Glättung der Wogen bei – im Gegenteil. Er bestätigt den Eindruck von der Unangemessenheit und Maßlosigkeit der Aktion – selbst an den von NRW und RWE selbst geäußerten Zielen gemessen – nur noch mehr. So sprechen nicht Verstand und Vernunft, so spricht Absurdistan!

Kommentare willkommen!

Die hier wiedergegebenen Ansichten sind die persönlichen Ansichten der Autorin und müssen nicht mit denen des Projekts oder des PIK übereinstimmen.

Kürbisbrot

Der Kürbis gehört traditionell zu Herbst. Doch was kann man außer Halloween- Deko und Suppe noch daraus machen? Wir schlagen vor, dieses Rezept für ein fruchtig, saftiges Kürbisbrot auszuprobieren!

 

Zutaten:

Wer es vegan halten möchte, ersetzt die tierischen Zutaten durch die veganen Alternativen in den Klammern.

  • 1 kleinen Kürbis, ca. 300 g
  • 350 ml Milch (Pflanzenmilch)
  • 500 g Mehl
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 1 TL Salz
  • 2 EL Honig (Zucker)
  • 110 g Butter (Margarine)
  • 60 g Kürbiskerne

Zubereitung:

  1. Kürbis schälen (bei Hokkaido kann man die Schale mitessen), Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Kürbiswürfel in einem Topf mit Wasser bedecken, und mit geschlossenem Deckel ca. 10 min weich dünsten. Kürbis abgießen, fein pürieren und abkühlen lassen.
  2. Die Milch mit dem Honig und der Hefe mischen und 5 min gehen lassen, bis das Gemisch Blasen wirft. In der Zeit die Butter schmelzen.
  3. Mehl, Salz, Hefegemisch, Butter, Kürbispüree und Kürbiskerne zusammengeben und zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
  4. Den Teig zu einem Laib formen und in eine Kastenform legen. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 min gehen lassen. Das Volumen des Brots sollte sich deutlich vergrößern!
  5. Das Kürbisbrot bei 200°C (Umluft 180°C, Gas Stufe 3) für ca. 60 min backen, bis es eine goldene Farbe bekommt.

Tipp: Bei diesem Rezept kann man verschiedene Sorten Kürbis nehmen und statt Kürbiskernen auch Rosinen, Walnüsse, Kerne oder Trockenobst einbacken. Experimentieren lohnt sich!

3. Auszug aus “Vier fürs Klima”: Sag mir was du isst…

Über rülpsende Rinder, Vegetarier und warum man herzlich übers Essen streiten kann

 

Essen Vegetarier klimafreundlicher? Können wir die Flugmango noch kaufen, wenn sie fair und bio angebaut wird? Welcher Apfel ist besser, der Bioapfel aus Neuseeland oder der konventionelle aus Brandenburg? Und wie ist das überhaupt mit dem Essen und dem Klima?

Über kaum ein andere Feld hat unsere Familie (Günther, Petra, Jakob und Franziska) in unserem Jahr als Klimaretter mehr und länger diskutiert als über Nahrungsmittel. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass wir oft beim Essen über das Klima geredet haben. Unsere gemeinsamen Abendessen waren meistens nett, entspannend und verbindend: So ein bisschen Bullerbü eben. Aber wir wissen heute auch: Man kann sich fantastisch übers Essen streiten und es sich gegenseitig vermiesen. Wenn die Ernährung zur Ideologiefrage wird, vor allem die des Anderen und zwar während der isst, dann kann die Sache schnell aus dem Ruder geraten.

Oder wenn ein Gastgeber die Verweigerung eines Nahrungsmittels als Angriff auf die eigene Gastfreundschaft begreift: „Wie, ich hab mir doch solche Mühe mit dem Braten gegeben und jetzt esst ihr nicht? Ihr irren Vegetarier.“ Oder wenn der Gast seine eigenen Essgewohnheiten zur Demonstration nutzt und sich über den Rest der Runde erhebt: „Ich esse Euren Braten nicht. Fleischessen ist unmoralisch.“

Kurz: Wenn Essen mehr ist als Essen, wird es kompliziert. Und das passiert erstaunlich oft.

Wir haben uns als erstes der Fleisch-Frage zugewandt. Nicht etwa, weil wir alle Vegetarier sind. Vegetarisch ernähren sich heute 50 Prozent der Familie, beide Kinder. Aber die wollte es genau wissen: Ist das besser fürs Klima?

»Das Rind muss weg!«, sagt Charlotte, als wir uns auf dem Markt treffen, und das Ausrufezeichen ist dabei deutlich zu hören (nebenher: sie ist keine Vegetarierin). Sie erklärt das so: »Rinder sind einfach unglaublich schlechte Futterverwerter.« Schlimmer noch: »Die sind Wiederkäuer.« Rinder kauen Gras oder Heu, schlucken und so rutscht es zunächst in den Pansen, den ersten von drei Vormägen. Dort wird die Nahrung durch Mikroorganismen zersetzt und dabei entsteht Methan, ein Gas. Das muss dann wieder raus. »Die Kuh steht also auf der Weide oder im Stall und rülpst«, sagt Charlotte. Sie weiß es genau, sie ist Biologin und hat Climate Focus gegründet, ein Beratungsunternehmen, dass sich mit genau solchen Fragen befasst: Wie wirkt der Fleischkonsum der Menschheit auf das Klima?

Ganz ehrlich: Wir mussten grinsen, als wir zum ersten Mal hörten: Rülpsende Kühe gefährden das Weltklima! Aber es stimmt tatsächlich: Mindestens einmal pro Minute rülpst das Vieh und so pustet eine Kuh am Tag bis zu 500 Liter Methangas aus, was etwa 320 Gramm Methangas entspricht. Und da Methan als Klimagas kurzfristig viel schädlicher als CO₂ ist, entspricht die Tagesproduktion einer Kuh in CO₂ umgerechnet bis zu 6,7 Kilogramm. Aufs Jahr hochgerechnet sind das bis zu 2,4 Tonnen – was ungefähr dem entspricht, was ein Mittelklasseauto bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometern raushaut.

Also au revoir Boeuf bourguignon, adios Bife de lomo, bye- bye Rib Eye – wird es darauf hinauslaufen?

Sicher ist: So bald werden in Deutschland die Vegetarier nicht zur Mehrheit werden. Laut Fleischatlas der Böll-Stifung und des BUND isst ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich 1.094 (!) Tiere: Vier Rinder, vier Schafe, zwölf Gänse, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner. »85 Prozent der Bevölkerung essen täglich oder nahezu täglich Fleisch oder Wurst«, heißt es dort. » Auch im Restaurant wird in der Regel ein Fleischgericht bestellt. Die Deutschen essen heute viermal so viel Fleisch wie Mitte des 19. Jahrhundert.«

»Wenn Fleisch, dann Schwein oder Huhn«, sagt Charlotte. »Jedenfalls unter Klimaaspekten.« Die Zahlen geben ihr recht: Geflügel und Schwein kommen bei der biologischen Aufzucht auf etwa drei Kilogramm CO₂ pro Kilogramm Fleisch. Beim Rind hingegen fallen pro Kilo Fleisch mindestens elf Kilogramm CO₂ an. Eines ist aber auch sicher: An die positive Klimabilanz von Vegetariern kommen Fleischesser bei weitem nicht heran. (Wobei bei denen die Flugmango und die Trauben aus Südamerika am besten vom Speiseplan verschwinden oder jedenfalls nicht täglich genossen werden.)

Die Kinder frohlocken über diese Nachrichten, die Eltern grummeln. Zwar hat sich auch ihr Fleischkonsum in diesem Jahr massiv reduziert, schon weil es das Kochen für alle Vier leichter macht. Aber komplett auf den Braten verzichten?

Eines Abends im späten Februar kommt Petra nach Hause und schwärmt, sie habe zu Mittag einen wunderbaren Tafelspitz gegessen. »Wenn es so kalt draußen ist, dann schmeckt so ein Gericht echt toll!«

»Was ist Tafelspitz?« fragt Jakob. Er ist jetzt schon so lange Vegetarier, dass er bestimmte Gerichte einfach nicht kennt. »Wunderbar weich gekochtes Rindfleisch.« Jakob guckt. Nicht angewidert wie sonst manchmal. Er weiß jetzt, wie er besser trifft. Er sagt zu seiner Mutter: »Klimasünderin!« Und grinst breit.

Servus Tafelspitz – ja die Kuh, sie frisst, kaut und rülpst. Petra hat ein schlechtes Gewissen, weil sie trotz alledem ein Stück Rindfleisch essen würde, manchmal wenigstens.

 

Glücklicherweise hat Günther die Lösung. Ein paar Tage später liegt die im Kühlschrank und badet in Rotwein. Zwei Tage, und dann in die Bratröhre: Wildschweinbraten. Von den Viechern gibt es eh viel zu viele – so viele, dass man beim Joggen und Radfahren im Grunewald schon aufpassen muss. Und bio sind sie auch.

 

 

Petra Pinzler und Günther Wessel sind Journalisten und leben in Berlin. Petra arbeitet in der Hauptstadtredaktion der ZEIT, Günther freiberuflich überwiegend für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zusammen haben sie über ihre familiären Erfahrungen als CO₂-Sparer das Buch „Vier fürs Klima“ veröffentlicht.

Sie werden in den nächsten Monaten hier immer wieder über ihre Erfahrungen berichten und freuen sich über Kritik, Anregungen und Ideen.

 

Vier fürs Klima Cover

Vier fürs Klima. Wie unsere Familie versucht, CO2-neutral zu leben.

Veganer Quitten-Eintopf

Die Auswahl an frischem, regionalen Obst wird im Herbst langsam kleiner. Doch Kernobst, wie Apfel, Birne und Quitte findet man in Berlin und Brandenburg zu dieser Jahreszeit an jeder Ecke. Egal ob im Hofladen, im eigenen Garten oder an den Berliner Straßenrändern (mundraub.org).

Greift bei den frischen Früchten zu!

 

Zutaten:

für 4 Personen

  • 3-4 Quitten
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 180 g rote Linsen
  • 250 g gehackte Tomaten
  • 400 ml Kokosmilch
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL Pflanzenöl
  • Salz, Pfeffer, Zimt und Kreuzkümmel

Zubereitung:

  1. Die Quitten schälen, achteln und das Kerngehäuse entfernen.  Die Zwiebeln und den Knoblauch fein würfeln.
  2. Die Quittenspalten mit 2 EL Pflanzenöl kurz erhitzen, dann mit 100 ml Wasser ablöschen und ca. 5 min köcheln. Die Zwiebeln und den Knoblauch dazugeben und alles zusammen noch einmal 2 Min. dünsten.
  3. Gehackte Tomaten, Gemüsebrühe, Kokosmilch und Linsen hinzufügen. Alles bei schwacher Hitze ca. 20 Min. kochen lassen.
  4. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Zimt und Kreuzkümmel abschmecken. Fertig!

Tipp: Eine andere Variation ist es, den Eintopf etwas dicker einzukochen (nur 200 ml Gemüsebrühe) und mit Curry und Paprika gewürzt zu Reis zu servieren!